Noch ein Blog mehr im Internet… Wozu? – Um mit Daten zu spielen! Wir alle schwimmen in einem Meer an Daten: Wörtern, Bildern, Zahlen, Wahrscheinlichkeiten und unnützem Wissen. Wir leben in einer Zeit, in der eine unglaubliche Menge an Daten jeden Augenblick erzeugt wird. Ich will zeigen, wie einfach es ist, diese Daten in spannende Informationen zu verwandeln. Ich jongliere mit ihnen, experimentiere und analysiere sie. Und ich möchte möglichst vielen Lust machen, es mir gleichzutun.
Wie soll das funktionieren?
Für viele wahrscheinlich schockierend: Ich habe den Mathematikunterricht in der Schule geliebt. Da bin ich wohl eine Ausnahme, weil viele niemals mit den spannenden konkreten Anwendungen in Berührung kommen. Die theoretische Mathematik aus dem Schulunterricht bietet oft einen sehr trockenen und schwierigen Zugang und sogar ich muss zugeben, dass ich kaum etwas Konkretes vom Mathematikunterricht nach der Volksschule (Addieren, Multiplizieren und Co muss natürlich schon sein) heute in meinem Leben anwende. Ich bin jedoch gleichzeitig überzeugt, dass abstraktes Denken, wie man es zum Beispiel bei Kurvendiskussionen und beim Integrieren lernt, eine extrem wichtige Fähigkeit ist. Ich will zeigen, dass man beides verbinden kann – abstraktes Denken und konkrete Anwendungen. Vor dem Hintergrund würde es mich freuen, wenn meine Kinder in der Schule nicht wie ich eine Mathematik-Fachbereichsarbeit über kubische Gleichungen schreiben (was mir unglaublich Spaß gemacht hat, aber wie gesagt – eher die Ausnahme), sondern die Fähigkeit erlernen, mit Daten umzugehen.
Wenn man am Computer mit Daten und Zahlen zu tun hat, macht man das wahrscheinlich mit Excel. Oft ist das genau das richtige Werkzeug. Allerdings ist man stark im Denken in Tabellen gefangen. Mir persönlich gefällt an Excel nicht, dass man zwar das Ergebnis präsentiert, aber der Weg dorthin meist versteckt ist. Der “Lösungsweg” ist in fertigen Formeln verpackt, die weder ersichtlich noch gut lesbar sind. Und falls es ein komplizierteres Excel mit Visual Basic Code ist, ist dieser auch versteckt.
Außerdem gibt es für das Arbeiten mit Daten am Computer eine Unzahl an Programmiersprachen. Damit kann man dann, vorausgesetzt die Programmiersprache ist mächtig genug, fast alles machen. Nur ist das im Normalfall deutlich komplizierter und der “Lösungsweg” ist noch besser versteckt.
Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, die ich hier in diesem Blog vorstellen will. Es ist eine Mischung aus dem einfachen Zugang via Excel und der unbegrenzten Möglichkeiten einer Programmiersprache, die gleichzeitig den Lösungsweg in den Mittelpunkt stellt. Man sieht klar, wie man zu den Ergebnissen kommt. Und das ist das Wesentliche, wenn man zum Mitmachen motivieren will – worum es mir hier ja geht. Denn nur wenn man versteht, wie man zu einem Ergebnis gekommen ist, kann man darauf basierend selbst mit Daten spielen und so neue Ergebnisse erzeugen.
Was findet man in meinem Blog?
Der Blog besteht aus meinen Experimenten mit Daten. Dahinter steht meist eine einfache Frage, die ich dann mit der oben beschriebenen Methode versuche zu lösen. Ich gebe also nicht nur eine Antwort auf die Frage, sondern versuche auch zu zeigen, wie man selber zu der Antwort kommt. Zum Zeitpunkt, als dieser Blog aus der Taufe gehoben wurde, gab es drei Einträge, anhand derer ich das kurz erläutern möchte:
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Wie hat sich das Cover vom Magazin Spiegel verändert? Vom Magazin “Der Spiegel” findet man die jeweiligen Covers seit der Erstausgabe 1947 online. In dem Blogeintrag analysiere ich, wie sich das Cover über die Zeit enwickelt hat. Dazu werden die Covers nebeneinander und übereinander gelegt, und es wird auch eine Animation erzeigt.
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Wie alt ist mein Sohn genau? Gut, diese konkrete Fragestellung würde jetzt einen eher kurzen Blogeintrag ergeben. Hier soll auch gezeigt werden, wie man sich ganz individuelle Kalendereinträge erstellen und in seinen eigenen Kalender importieren kann, die einen zum Beispiel erinnern, dass jemand heute 5.000 Tage alt wird.
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Wo in Niederösterreich findet man als Mann am ehesten eine Frau? Hier war es jetzt nicht genau diese Fragestellung, die für mich spannend war – ich bin glücklich verheiratet. Ich wollte mit der Darstellung von Daten auf Landkarten experimentieren. Durch Zufall habe ich Daten gefunden, die diese Frage beantworten.
Ich hoffe, dass diese Sammlung im Laufe der Zeit wächst. Ein paar Ideen habe ich schon, jetzt braucht es nur noch die Zeit, diese umzusetzen. Ich freue mich natürlich auch über Anregungen.
Welche Programme kommen zum Einsatz?
Im Rahmen meines recht abstrakten Mathematikstudiums habe ich gerne ab und zu mit Mathematica oder Matlab konkrete Berechnungen, Simulationen und ähnliches gemacht. Dort war es möglich, sich einem Problem Schritt für Schritt zu nähern, und so auch den oben erwähnten Lösungsweg zu dokumentieren. Mein Studium liegt allerdings schon eine Weile zurück.
Vor einiger Zeit wollte ich einmal wieder etwas in diese Richtung machen. Nur beide Programme kosten für Nicht-Studenten einiges an Geld. So habe ich mich auf die Suche nach Alternativen gemacht. Gleichzeitig war mein Fokus weniger auf mathematisch komplexen Themen, sondern mehr in Richtung Datenanalyse, -aufbereitung und -präsentation. Daten gibt es im Internet ja mehr als genug. Und durch Simulationen, kann man auch noch welche erzeugen. Im Laufe meiner Suche bin ich auf IPython und Jupyter Notebooks gestoßen und war sofort begeistert. Was verbirgt sich dahinter:
- Python Eine benutzer-/einsteigerfreundliche Programmiersprache, die auch ein Nicht-Programmier-Profi wie ich nutzen kann. Der Code ist sehr lesbar.
- IPython Das I steht für interaktiv, sprich man programmiert nicht ein fixes, statisches Programm, sondern man führt interaktiv Befehle aus, um Daten zu laden, zu bearbeiten und zu präsentieren. Man findet die Lösung also Schritt für Schritt.
- Jupyter Notebooks Das Spielen mit den Daten erfolgt im Browser, wobei ein Dokument entsteht, in dem Code, Ergebnisse und Erklärungen verschmelzen. Der Lösungsweg wird also sozusagen automatisch dokumentiert und ist jederzeit nachvollziehbar.
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Ich freue mich über Feedback unter [email protected] sowie direkte Kommentare zu den einzelnen Einträgen.